Konzept zur Entwicklung des NSG Theikenmeer
Werlte
Das Theikenmeer, zwischen Spahnharrenstätte, Sögel, Ostenwalde und Werlte ist eines der ersten Naturschutzgebiete Deutschlands. Im Amtsblatt der Preußischen Regierung in Osnabrück von 1936 wurde die Unterschutzstellung des Theikenmeeres erstmals öffentlich gemacht. Das 290 ha große Gebiet ist durch Moor-, Wald- und Wasserflächen geprägt; das Hochmoor liegt direkt am Werlter Industriegebiet. Moorgebiete speichern CO2. Der Schutz des Naturschutzgebietes Theikenmeer dient damit der weiteren Speicherung von CO2 in den Moorgebieten.
Neue und verbesserte Angebote im naturverträglichen Erholungs- und Freizeitbereich dienen einem attraktiven Wohnstandort und einer attraktiven Region. Ein neues oder verbessertes Angebot zielt insbesondere auf die einheimische Bevölkerung, denen teilweise das Theikenmeer nur als „Straßenschild, bzw. Hinweisschild“ bekannt ist. Mit diesem Konzept wurden Maßnahmen und Strategien entwickelt, um Einheimische und Gäste der Region auf Besonderheiten im Bereich Natur und Landschaft in ihrer Region hinzuweisen.
Das Vorhaben wurde federführend betreut, begleitet und entwickelt von der Stadt Werlte. Eingebunden in die Entwicklung und zukünftige Umsetzung waren unter anderem der Nabu Werlte/Sögel, der Naturpark Hümmling und der Landkreis Emsland (Untere Naturschutzbehörde und Tourismusgesellschaft), die Museumseisenbahn Hümmlinger Kreisbahn sowie dem seit 2003 bestehenden Landschaftspflegehof (als zentrale Koordinationsstelle der Renaturierungsmaßnahmen). Die angrenzenden Nachbargemeinden Spahnharrenstätte und die Samtgemeinde Sögel sowie der Verein Hümmlinger Pilgerweg e. V. wurden über den Fortgang regelmäßig informiert.
Im Ergebnis der Konzeptionierung wurden drei Teilprojekte herausgearbeitet.
Teilprojekt 1
Der Landschaftspflegehof wurde 2003 eröffnet. Von dieser Einrichtung aus werden die Pflegemaßnahmen im NSG organisiert und realisiert. Entsprechende Maschinen stehen zur Verfügung, die für u. a. für Wiedervernässungsmaßnahmen und Verwallungen genutzt werden. Die vorhandenen Gebäude auf dem Landschaftspflegehof sollen in der zukünftigen Entwicklung des Standortes berücksichtigt werden. Sie bieten sich für unterschiedliche Nutzungen an.
Neben der Vorhaltung von Unterstellmöglichkeiten für die Maschinen und Werkzeuge ist angedacht, Teile der Gebäude für Ausstellungen zu nutzen, um über Natur und Landschaft, den Naturpark Hümmling sowie das Theikenmeer zu informieren. Zusätzlich sind für alle möglichen zukünftigen Einrichtungen vor Ort (Landschaftspflegehof, NABU, Naturpark Hümmling, Museumseisenbahn) gemeinsame Räumlichkeiten (Seminarräume, Büroräume, Sanitäranlagen) geplant.
Der Nabu Werlte / Sögel arbeitet ehrenamtlich im Feuchtbiotopschutz vom Landschaftspflegehof aus. In dieser Gruppe engagieren sich auch Kinder und Jugendliche. Wanderungen, Vogelbeobachtungen und Nistkastenaktionen begleiten die Arbeit im Naturschutzgebiet. Der Ausbau an Angeboten wird somit auch das Ehrenamt befördern. Die Maßnahmen dienen dem dauerhaften Erhalt des Naturschutzgebietes und fördern damit die regionale Identität.
Teilprojekt 2
Das Interesse an naturnaher Erholung auf dem Hümmling ist auch durch die Ausweisung des Naturparks Hümmling bei Einheimischen hoch. Doch ohne gezielte Informationen lassen sich Naturschutzgebiete mit ihren vielfältigen Besonderheiten schwer finden und erleben. Um zukünftig das Areal Theikenmeer erlebbar zu gestalten, soll durch die Anlage eines Rundweges (als reiner Wanderweg) eine gezielte Besucherlenkung erfolgen.
Diese Lenkung gewährleistet den Schutz des Gebietes und damit von Flora und Fauna und schafft ein Bewusstsein für Natur und Landschaft. Besucher finden durch die Wegeführung interessante Aussichtspunkte und Informationen zum Naturschutzgebiet (NSG). Dadurch steigt das Gebiet in der Wertschätzung der Besucher und das NSG soll durch die Besucherlenkung vor einem ungeordneten Betreten geschützt werden.
Teilprojekt 3
Die Museumseisenbahn Hümmlinger Kreisbahn e. V. benötigt für ihre zukünftige Arbeit eine neue Heimat, da die Gleise in Werlte zum Werkstattgebäude zurückgebaut werden. In Betracht kommt der Standort des Landschaftspflegehofes. Die Kreisbahn ist ein Kulturgut der Region Hümmling. Die Erschließung der Region Hümmling 1898 durch die Kreisbahn hat sich positiv auf die Entwicklung der Region ausgewirkt. Der Verein Hümmlinger Kreisbahn benötigt Räumlichkeiten zum Unterstellen ihrer Fahrzeuge und Platz für eine Werkstatt. Gleichzeitig ist denkbar, einen Teil dieser Räumlichkeiten für eine Ausstellung zu nutzen. Weitere Planungen folgen.
Nach Vorlage des Konzeptes wurden zwei Anträge über das Förderprogramm Landschaftswerte erarbeitet und bei der NBank eingereich. Eine Zusage liegt noch nicht vor.