Nicht alle Einwohner der Samtgemeinde Werlte sind mobil und können eigenständig bestimmte Ziele, Angebote, Einrichtungen oder Veranstaltungen besuchen. Der Weg zum Einkaufen, zur Post, zur Bank, zu kulturellen Veranstaltungen oder zur Gemeinde ist ohne eine Unterstützung durch Angehörige oder weitere Dritte bereits jetzt nur sehr eingeschränkt bzw. nicht möglich oder wird zukünftig schwieriger werden. Ärzte befinden sich teilweise nicht mehr in der eigenen Gemeinde, also vor Ort, sondern an zentraler Stelle in größeren Gemeinden oder Städten. Auch die Verwaltung ist oftmals zentralisiert.
Ein Bürgerbus soll die Mobilität der jüngeren als auch älteren Menschen in der Samtgemeinde deutlich erhöhen. Auch fern abgelegene Haushalte könnten verstärkt am kulturellen und sozialen Leben teilhaben und wichtige Besorgungen wir Einkäufe, Arztbesuche oder auch Bank- und Verwaltungsgänge tätigen. Somit könnte die Nahmobilität gesteigert und Chancengleichheit hergestellt werden, ohne in Konkurrenz zu hiesigen Transportunternehmen zu treten. Auch wichtige Termine zu Fachärzten (keine Krankenfahrten) in die umliegenden Krankenhäuser oder Kommunen sollen in das Angebot integriert werden. Lücken im Liniennetz sollen durch den Betrieb eines Bürgerbusses geschlossen werden.
Eine wichtige Voraussetzung für die Einrichtung des Bürgerbusses ist die Gewinnung Ehrenamtlicher für den Betrieb des Bürgerbusses, insbesondere für die Personenbeförderung. Nur dann ist eine Umsetzung möglich. Dabei ist sicherzustellen, dass ein künftiger Betrieb eines Bürgerbusses durch ehrenamtliche Kräfte getragen und insbesondere die Personenbeförderung durch hauptamtliche Mitarbeiter ausgeschlossen wird.
Der Bürgerbus fußt auf der Idee, dass Bürger für Bürger fahren. Es soll dabei ehrenamtliches Engagement im lokalen öffentlichen Verkehr generiert werden. Gemeinsames Interesse verbindet. So können bessere Lebensbedingungen für den ländlichen Raum in der Samtgemeinde Werlte erreicht werden.
Es wurde für diese Projektstudie eine Agentur / ein Büro gewonnen, um die Samtgemeinde Werlte bei der Entwicklung, Umsetzung und Betrieb über einen Zeitraum von max. 3 Jahren zu beraten und zu begleiten. Das Büro entwickelt gemeinsam mit der Samtgemeinde ein passendes Modell, um die Nahmobilität vor Ort zu verbessern. Aufgaben sind unter anderem die richtige Ansprache von Mitwirkenden sowie die Durchführung von Informations-, Planungs- und Schulungsveranstaltungen inkl. der Fahrzeugbeschaffung.
Nach Abschluss dieser Projektstudie Mitte 2025 soll dargestellt werden, unter welchen Voraussetzungen auch über den Projektzeitraum hinaus der Betrieb eines Bürgerbusses in der Samtgemeinde Werlte ermöglicht werden kann.
