Raddetal
Die Landkreise Cloppenburg und Emsland errichten und betreiben zukünftig gemeinsam eine „Ökologische Station Raddetäler“. Diese Station befindet sich in örtlicher Nähe zum betreffenden Gebiet und dient als Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten. Die Schutzgebiete sind in der nachfolgenden Übersichtskarte aufgeführt. Unter den Schutzgebieten befinden sich Flächen aus den Gemeinde Vrees, Lahn, Spahnharrenstätte, der Sögel, Klein Berßen und der Stadt Werlte. Bei den Schutzgebieten handelt es sich um Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete.
Die Aufgaben beziehen sich auf den Gelege- und Kükenschutz, Untersuchungen zur Prädation, Libellen- und Reptilien-Kartierung. Wichtigste Aufgabe liegt darin, die Lebensräume in den Schutzgebieten zu verbessern und dauerhaft zu erhalten.
So soll nicht nur der weitere Rückgang der Brutbestände verhindert, sondern möglichst ein Anwachsen der Populationen gefördert werden.
Derzeit erfolgt die Planung und der anschließende Bau eines Stationsgebäudes mit Nebenanlagen im Bereich der Südradde zwischen Wachtum und Löningen.
Dieser Standort befindet sich zentral im Schutzgebiet und wird so allen räumlichen Anforderungen gerecht. Über die Ökologische Station soll eine gebiets- und aufgabenbezogene Öffentlichkeitsarbeit und Information der Bürgerinnen und Bürger ausgebaut werden, um damit die interessierte Öffentlichkeit weit mehr als bisher einzubinden und die Natur, insbesondere den Wiesenvogelschutz erlebbarer zu machen.
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung beabsichtigen die LEADER-Regionen Hasetal, Soesteniederung sowie Hümmling diese Ökologische Station Raddetäler aufzuwerten und zu ergänzen. Dabei soll ein Lehrpfad mit Blänke (kleines flaches Gewässer) und eine Aussichtsplattform (Vogelbeobachtungsturm) geschaffen werden.
Der Lehrpfad wird wahrscheinlich als Holzbohlenweg konzipiert (Gelände ist sehr feucht und soll feucht gehalten werden, um auch Nahrungsraum für Wiesenvögel zu dienen). Von dem Holzbohlenweg aus könnten Besucher die Wiesenvögel mit genug Abstand beobachten. Ebenfalls dient der Holzbohlenweg der Besucherlenkung.
Im südlichen Bereich des Grundstücks ist die Anlage einer Blänke geplant, um diese Fläche noch mehr zu einem Nahrungs- und Lebensraum für Wiesenvögel zu gestalten.
Die Fischteiche und Fischbecken, die auf dem Luftbild erkennbar sind, wurden bereits zurückgebaut. Der Teich im Norden des Grundstücks soll möglichst erhalten werden, wird zum Teil überplant, aber um den überplanten Teil in Richtung Süden verlängert.
Der neue Lehrpfad soll die verschiedenen Schwerpunkte Wiesenvogelschutz, Moorschutz und Gewässer am lebenden Beispiel zeigen und für die Besucher sichtbar machen. Er soll die bereits vorhandenen Lehrpfade im umliegenden Raum (u. a. an der Talsperre Thülsfeld, Molberger Dose, Theikenmeer, Moorerlebnispfad Esterweger Dose) ergänzen und deshalb in Absprache mit den verschiedenen Betreibern abgestimmt werden (u. a. um ein verbindendes und umfangreiches Informations-/ Besichtigungsangebot anzubieten für die Region). Mit dem Lehrpfad können die Schwerpunkte der Vor-Ort-Betreuung der Ökologischen Station und der damit verbundenen Besonderheiten der Pflege und Bewirtschaftung sichtbar gemacht werden.
Vorgesehen ist weiterhin, einen Vogelbeobachtungsturm zu errichten. Dieser soll ein Erleben der Wiesenvögel und des Vogelschutzgebietes ermöglichen, ohne die hier lebenden Arten zu stören. Er soll eine ebenerdige Plattform haben ggfs. mit Sichtschutz nach Norden und Sehschlitzen zur Beobachtung.
Die Außenanlagen mit Aussichts- bzw. Beobachtungsturm und Lehrpfad sollen zum Großteil barrierefrei gestaltet werden, um so allen Interessierten ein weitestgehend uneingeschränktes Naturerleben zu ermöglichen.