Samtgemeinde Sögel
Heide war auf dem Hümmling noch vor 150 Jahren großflächig vorhanden. Die mageren Sandheiden prägten die Landschaft und bestimmten somit das Leben der Menschen. Von diesem charakteristischen Landschaftsbild sind heute nur noch einzelne Restbestände erhalten. Diese haben eine große Bedeutung als Lebensraum für die Flora und Fauna als auch als kulturhistorisches Relikt der früheren Heidebauernwirtschaft. Zudem bieten sie für Besucher wie Radfahrer eine nicht nur zur Blütezeit im August sehr eindrucksvolle und wichtige Möglichkeit der Erholung. Viele Pflanzen- und Tierarten haben sich speziell an die vorherrschenden Lebensbedingungen angepasst und sind auf den Erhalt des Lebensraumes angewiesen.
Aufgrund von zunehmender Sukzession sind die wenigen Restflächen bereits stark verbuscht und drohen vollständig zu verschwinden. Um dem entgegenzuwirken, hat der Naturpark Hümmling in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt des Landkreises Emsland insgesamt sechs Flächen in der Samtgemeinde Sögel mit einer Größe von etwa 21,5 ha revitalisiert. Hierzu wurden zunächst mechanische Maßnahmen wie das grobe Entfernen der Gehölze durchgeführt. Um den Gehölzaufwuchs nachhaltiger zu verhindern und den Heidebestand zu verjüngen, ist eine anschließende Beweidung der Flächen notwendig, die auch nach Projektabschluss fortgeführt werden soll. Beim Naturschutzgebiet Hügelgräberheide am Wiesengrund ist eine Dauerbeweidung vorgesehen, weshalb hier außerdem die Errichtung eines festen Zauns erforderlich ist. Auf den übrigen Flächen ist eine kurzzeitige Beweidung mit mobilen Zäunen angedacht.
Auf folgenden Flächen sind Maßnahmen durchgeführt worden:
- Naturschutzgebiet Holschkenfehn / Hünengräberstraße des Hümmlings
- Naturdenkmal 9 Hügelgräber Stavern, Naturdenkmal 10 Großsteingrab bei Deymanns Mühle
- Kirchenfläche südlich des Waldgebietes „Spahner Südholz“
- Naturdenkmal 30 Hügelgräber im landen Sand auf dem Windberg
- Naturschutzgebiet 281 Hügelgräberheide am Wiesengrund
- Gemeindefläche nördlich der Gemeinde Börger
Die Flächen sind gut mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Pkw erreichbar. Teilweise führen ausgewiesene touristische Wege an ihnen entlang wie beispielsweise der Hümmlinger Pilgerweg oder die neuen „Hümmling-Pfade“ (Wanderwege) und das Fahrrad-Knotenpunktnetz, welche in einem weiteren LEADER-Projekt geschaffen wurden. Auf mehreren Flächen befinden sich zudem Grabhügelfelder und Großsteingräber, die Bestandteil der als Kulturroute des Europarates anerkannten Straße der Megalithkultur sind. Durch die geplanten Maßnahmen werden die Heideflächen längerfristig offen und sichtbar gehalten. Somit lassen sich auch hier Synergieeffekte erzielen. Der Tourismus in der Samtgemeinde Sögel und damit auch in der Region Hümmling wird ebenfalls von der Projektumsetzung profitieren. Vorstellbar ist weiterhin, die Schafbeweidung und die Kulturlandschaft „Heide“ in die Naturparkführungen aufzunehmen.